INSTITUT |
Tiefenpsychologie
Tiefenpsychologie bedeutet nach unserem Verständnis eine klare psychoanalytische Grundhaltung in Krankheits- und Therapiekonzeption sowie die Überzeugung, Menschen in ihrer Tiefendimension verstehen zu wollen und Symptome nicht nur als Störung von Funktionalität, sondern als Signal notwendiger innerer Entwicklungsprozesse zu begreifen; aber auch eine Haltung, die traditionelles psychoanalytisches Denken undogmatisch und nicht um seiner selbst willen pflegt, vielmehr neuen Entwicklungen und Erkenntnissen stets offen gegenüber steht.
![HIT-Schild Schild-HIT](https://www.hit-heidelberg.de/wp-content/uploads/2024/05/HIT-Schild-1024x683.jpg)
Wozu psychodynamisch denken?
Das Denken in psychodynamischen Zusammenhängen mit Hilfe tiefenpsychologisch/analytischer Konzepte fördert:
- die Fähigkeit, durch Selbstreflexion eigene Affekte in schwierigen Behandlungsverläufen zu verstehen und zu regulieren; dazu gehört auch eine Balance zwischen Empathie und Abgrenzung
- Möglichkeiten, den Patienten zu stärken, indem unverständliches und ängstigendes seelisches und psychosomatisches Geschehen benennbar und verstehbar wird
- das Erleben und Vermitteln von Wertschätzung biographischen Gewordenseins in seinem Gelingen, aber auch in der Begegnung mit Grenzen und Enttäuschungen
- Lebenskrisen durch Schwellensituationen, Krankheit oder Alter in ihren unbewussten Hintergründen auszuloten, ihre Bedeutung anzuerkennen und dadurch neue Handlungsspielräume und Entwicklungen zu ermöglichen
- Sicherheit in der eigenen professionellen Rolle zu gewinnen, ohne sich darin zu verbrauchen
- Auswirkungen unbewusster Abwehrprozesse wie z.B. Spaltungen in sozialen Kontexten (Familie, Gruppe, Team) wieder zu erkennen
- gesellschaftliche Prozesse und kulturelle Schöpfungen unter dem Aspekt zu verstehen, welche unbewussten Themen sich in ihnen manifestieren
und vieles mehr.