Ulrich M. Treiber
Einführung in die Alterspsychotherapie und Gerontopsychosomatik
(Präsenzseminar / ggf. online)
In Ihrem Fall geht eine solche Behandlung nicht mehr! Das sagte Freud zu einer ca. 50-jährigen (!) Patientin und untermauerte sein Diktum theoretisch u. a. mit Materialfülle und starrer intrapsychischer Organisation.
Diese Haltung bestimmte lange bis in die 80er, 90er Jahre die Psychoanalyse und die von ihr abgeleiteten Therapieverfahren. Inzwischen ist auch empirisch wohl fundiert, dass diese Annahmen unzutreffend sind und im Gegenteil psychodynamische Therapie mit Älteren ein lohnendes Feld sein kann.
Dieses Seminar macht es sich zur Aufgabe, sowohl theoretisch wie praktisch in die Thematik einzuführen. Es beschäftigt sich mit Epidemiologie, Diagnostik und Therapie psychogener und psychosomatischer Störungen bei Älteren. Besonderer Wert wird auf (Übertragungs-/Gegenübertragungs-)Hindernisse einer solchen Behandlung gelegt. Zielsetzung ist, ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass Psychotherapie mit Älteren nötig, möglich und lohnend sowohl für Patient/-innen wie Therapeut/-innen sein kann.
Termine: Samstag, den 12. 03. und 02.04.2022
Zeit: jeweils 9.30 – 13.30 Uhr
Teilnehmer/-begrenzung:HIT, gern auch HIP und IPP (bei Präsenz begrenzt auf 10 TN)
Einführende Literatur:
Heuft G, Kruse A, Radebold H (2006) Lehrbuch der Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie. Reinhardt, München Basel
Heuft G (2018) Psychodynamische Gerontopsychosomatik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
Kipp J, Jüngling G (2007) Einführung in die praktische Gerontopsychiatrie. Zum verstehenden Umgang mit alten Menschen. Reinhardt, München Basel
Peters M (2017) Psychodynamische Psychotherapie mit Älteren. Eine Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
Peters M (2009) Psychotherapie im Alter. In: Arolt& Kersting (2009). Psychotherapie in der Psychiatrie. Springer, Berlin Heidelberg New York, S. 497–518
Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Die Möglichkeit zu kurzen Referaten besteht im zweiten Seminarblock
Anmeldung und Organisation:
HIT (Heidelberger Institut für Tiefenpsychologie), Frau Kuhlmann
Anmeldungen bitte schriftlich per E-Mail oder Post
E-Mail: info@hit-heidelberg.de oder UTreiber@T-Online.de
Post: HIT c/o Frau Kuhlmann Alte Bergheimer Str. 5, 69115 Heidelberg
Absagen bitte an Frau Kuhlmann (HIT) und an den Dozenten per E-Mail: utreiber@t-online.de
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Frederic Bülow
Allgemeine Neurosenlehre
Präsenzseminar/ ggf. online
Inhalt des Seminars sind die Grundlagen der psychoanalytischen Krankheitslehre unter Berücksichtigung struktur-, konflikt- und traumapathologischer Aspekte. Es werden verschiedene Richtungen der Psychoanalyse, vor allem Triebtheorie, Ich-Psychologie, Objektbeziehungstheorie und Selbstpsychologie, ihre Unterschiede und ihre Anwend-barkeit im klinischen Alltag dargestellt. Zum besseren Verständnis ziehen wir Fallbeispiele hinzu. Wir besprechen u.a. den Neurosenbegriff und seine Kontextabhängigkeit, die beiden topologischen Modelle Sigmund Freuds, den Konfliktbegriff, die Dynamik der Symptombildung und die Mechanismen des Krankheitsgewinns bzw. der Funktionalität (Mentzos).
Termine:
Mittwoch: 13.04, 20.04., 04.05., 25.05. und 01.06.2022
Zeit: 20:30 – 22:00 Uhr
Teilnehmer/-begrenzung:
offen für HIT, IPP und HIP
Literatur:
Mentzos, St.: Neurotische Konfliktverarbeitung Aufl. 2015 (Nachdruck), Fischer Verlag, Frankfurt
Freud, Sigmund: Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (Studienausgabe) Bd.1 von 10, Fischer Verlag, Frankfurt 6. Auflage (1. August 1989)
Jungclaussen, Ingo: Handbuch Psychotherapie-Antrag: Psychodynamisches Verstehen und effizientes Berichtschreiben in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, Schattauer; 1.,3. unveränderter Ndr. 2015 Auflage (28. Dezember 2012) hieraus Teil B Psychoanalytische Theorien verständlich erklärt, S. 33-85.
Ermann, M.: Psychotherapie und Psychosomatik. Ein Lehrbuch auf psychoanalytischer Grundlage. 6. überarbeitete und erweiterte Auflage 2016, W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart
Anmeldung:
Anmeldung bitte per Mail an: dr.med.frederic.buelow@median-kliniken.de
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Matthias Richter
Objektbeziehungstheorien
Präsenzseminar/ ggf. online
In diesem Seminar wird die Objektbeziehungstheorie als ein zentrales Paradigma psychoanalytischer Theorien vorgestellt und deren praktische Konsequenzen für unsere therapeutische Beziehungsarbeit reflektiert.
Die Objektbeziehungstheorien machen den entscheidenden Schritt, Konflikte und Abwehrmechanismen nun nicht mehr nur im Dienst einer selbstbezüglichen Triebökonomie zu betrachten, sondern im Kontext zwischenmenschlicher Erfahrungen zu verstehen. Objektbeziehungstheorien rekonstruieren, wie frühe Beziehungserfahrungen verinnerlicht werden und als Objekt- bzw. Beziehungsrepräsentanzen fortan unsere inneren Konflikte, Triebschicksale und Bedürfnisse prägen. Zwischenmenschliche Beziehung ist nach den Objektbeziehungstheorien ein genuines Bedürfnis des Subjekts — eine Erkenntnis, die insbesondere für unsere Beziehungsarbeit mit Patienten äußerst relevant ist.
Termine:
Donnerstags: 23.06., 30.06., 14.07., 21.07., 28.07. 2022
Zeit: 20:30 – 22:00 Uhr
Teilnehmer/-begrenzung:
offen für Teilnehmer des HIT, IPP und HIP
Literaturempfehlung:
Boll-Klatt, A. & Kohrs, M. (2013) Praxis der psychodynamischen Psychotherapie: Grundlagen–Modelle–Konzepte. Schattauer Verlag.
Mertens, W. (2000) Einflüsse verschiedener Theorieansätze auf die Behandlungstechnik. Einführung in die psychoanalytische Therapie. Band 1. S. 88-100. Stuttgart, Kohlhammer.
Winnicott, D. W. (2006) Reifungsprozesse und fördernde Umwelt. Gießen, Psychosozial.
(Winnicott, 2006) (Mertens, 2000, Boll-Klatt and Kohrs, 2013)
Anmeldung:
Anmeldung bitte per Mail an: richter@psychotherapeutische-praxis-heidelberg.de
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Oliver Florig, Matthias Richter
Klima und Psyche – das Seminar zur Sommertagung
Präsenzseminar
Im Vorfeld unserer diesjährigen Sommertagung (1. und 2. Juli 2022) wollen wir in unserem Seminar der Frage nachgehen, welche Relevanz Klimawandel für die Psyche besitzt. Welche psychischen Forderungen entstehen für uns in der Auseinandersetzung mit einer drohenden Klimakatastrophe? Welche Abwehrmechanismen sind hier womöglich am Werk und wie spiegelt sich die Angst vor dem drohenden Szenario in der Arbeit mit Patienten wider? Der Klimawandel wirft zudem ein Licht auf die Gesellschaft und unsere Beziehung zur Natur – nicht nur auf die äußere Natur, sondern auch die Natur ‚in uns‘. So gesehen könnte der Klimawandel letztlich Ausdruck einer Beziehungskrise sein. Wie gehen wir mit den natürlichen Grenzen der kapitalistischen Wachstumsdynamik um und könnte der Klimawandel auch zur Chance werden – die Chance unser Leben, seinen Sinn und Wert nochmal anders zu ergreifen?
Termine:
Samstag 28.05. 2022
Dienstagabend: 31.05., 21.06. und 28.06. 2022
Zeit:
Sa.: 09:30 – 12:45 Uhr Di.: 20:30 – 22:00 Uhr
Teilnehmer/-begrenzung: offen für Teilnehmer des HIT, IPP und HIP und Kollegen
Literatur:
Florig, O. (2020) Gutes Leben und psychische Gesundheit.Psychoanalyse im Widerspruch, 32 (1), 65-78
Habibi-Kohlen, D. (2020) Fünf nach zwölf?Psychoanalyse im Widerspruch, 32 (1), 9-32
Ley, W. (2001) Die ökologische Dimension der Psychoanalyse und das Konzept der inneren Nachhaltigkeit. Forum der Psychoanalyse. Springer.
Nikendei, C. (2020) Klima und Psychotherapie.Psychotherapeut, 65 (3), 209-210
Richter, M. (2020) Kritik unserer zynischen Lebensweise. Warum handeln wir wider besseres Wissen?Psychoanalyse im Widerspruch, 32 (1), 47-64
Weintrobe, S. (2020) Die Arche Noah-Mentalität des 21. Jahrhunderts.Psychoanalyse im Widerspruch, 32 (1), 33-40
Anmeldung:
Anmeldung bitte per Mail an: richter@psychotherapeutische-praxis-heidelberg.de
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Klaus Blumenstiel
Somatoforme Störungen (Wiederholungsseminar aus dem WS 2021/22)
Präsenzseminar/ ggf. online
Symptome im Rahmen von somatoformen Störungen sehen wie körperlich verursachte Beschwerden aus, sind es aber nach dem heutigen Wissensstand nicht. Sie sind ein häufiges Krankheitsbild und kommen im gesamten Spektrum der Medizin vor. Gleichwohl birgt „der rätselhafte Sprung aus dem Seelischen ins Körperliche“ (Freud) bis heute viele ungeklärte Fragen. Die psychotherapeutische Behandlung gilt als schwierig, nicht zuletzt auf Grund der unterschiedlichen Krankheitsmodelle (somatisch orientiertes Modell bei den PatientInnen, psychosomatisches Modell bei den TherapeutInnen). Häufige Komor-biditäten und ein langer Krankheitsverlauf verschlechtern die Prognose zusätzlich.
In diesem Seminar wollen wir uns mit verschiedenen Entstehungsmodellen von somatoformen Störungen beschäftigen, dabei auch neuere Forschungs-ergebnisse einbeziehen und therapeutische Ansätze diskutieren. Außerdem werden wir bezüglich der Diagnostik einen Blick auf die zu erwartenden Veränderungen in der ICD-11 werfen. Im Seminar werden auch konkrete Patienten-beispiele vorgestellt, das Einbringen eigener Fälle der TeilnehmerInnen ist willkommen.
Termine: Montag, 11.04., 25.04., 20.06., 27.06., 04.07. 2022
Zeit: 20:30 – 22:00 Uhr
Teilnehmer/-begrenzung:
offen für TeilnehmerInnen des HIT, IPP und HIP
Literatur:
Rudolf G (1998) Der Prozess der depressiven Somatisierung. In Rudolf G, Henningsen P (Hrsg) Somatoforme Störungen. Theoretisches Verständnis und therapeutische Praxis. Schattauer, Stuttgart, S 171–184.
Henningsen P (1998) Somatisierung und Affektregulation – Elemente eines interper-sonellen Modells. In Rudolf G, Henningsen P (Hrsg.) Somatoforme Störungen. Theoretisches Verständnis und therapeutische Praxis. Schattauer, Stuttgart, S. 185-198.
Lahmann C, Henningsen P, Noll-Hussong M, Dinkel A (2010) Somatoforme Störungen. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie; 60:227-236.
Anmeldung und Organisation:
Anmeldung bitte möglichst bis zum 04.04. 22 per E-Mail an den Dozenten: kblumenstiel@gmail.com
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Bernhard Hain, Lennart Pfeil, Sara Schneider
Kasuistisch-technisches Seminar (Fallseminar) mit Fallvorstellungen der
WeiterbildungsteilnehmerInnen sowie von DozentInnen Präsenzseminar/ggf. online
Beim Umgang mit unbewussten Prozessen nehmen wir vorübergehend eine Haltung des Nicht-Wissens ein, die auszuhalten gelernt/geübt werden muss. Anhand von Fallvorstellungen der TeilnehmerInnen oder der jeweiligen SeminarleiterInnen soll psycho-dynamisches Denken gefördert und die Hypothesen-bildung geübt werden.
Bei den „Fällen“ muss es sich nicht grundsätzlich um supervidierte Weiterbildungs-therapien handeln, sondern Sie haben auch die Möglichkeit, Patienten-begegnungen aus ihrem täglichen Arbeitsumfeld vertiefend zu besprechen (d.h. neben Behandlungsverläufen auch einzelne Stunden im Behandlungsverlauf, probatorische Sitzungen, erste Begegnungen, auch i.R. der psychosomatischen Grundversorgung).
Das Seminar kann auch als konzeptuelle Anregung genutzt werden für die Gründung von Intervisionsgruppen während oder nach der Weiterbildung sowie zum Knüpfen kollegialer Kontakte.
TeilnehmerInnen:
Für WeiterbildungsteilnehmerInnen nur des HIT ab dem 1. Semester (bei Präsenz begrenzt auf 10 TN)
Für die Weiterbildung in fachgebundener Psychotherapie sind lt. alter Weiter-bildungsordnung insgesamt 15 Doppelstunden Fallseminar erforderlich, für die Zusatz-WB Psychotherapie lt. neuer WBO 2020 insgesamt 30 Doppelstunden.
Wichtig: Eine verbindliche Anmeldung zu den Kasuistiken ist unbedingt erforderlich. Die Doppelstunden sind auch einzeln belegbar. Absagen bitte an an die jeweiligen DozentInnen per E-Mail.
Termine und Uhrzeit:
Ein Mittwoch, drei Donnerstage; einzeln buchbare Doppelstunden
Do 28.04.2022 18:45 – 20.15 Uhr und 20:30 – 22:00 Uhr, Leitung: Bernhard Hain
Do 05.05.2022 20:30 – 22:00 Uhr, Leitung: Lennart Pfeil
Do 09.06.2022 18:30 – 20:00 Uhr und 20:30 – 22:00 Uhr, Leitung: Sara Schneider
Mi 06.07.2022 20:30 – 22:00 Uhr, Leitung: Lennart Pfeil
Anmeldung bitte schriftlich per E-Mail an:
bernhard.hain@rkh-kliniken.de
Lennart.Pfeil@yahoo.de,
psychotherapie.schneider@web.de
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Seminare am IPP offen für HIT TeilnehmerInnen
Renate Kremer
Der Fokus in der analytischen und tiefenpsychologischen Kurztherapie Präsenzseminar
Vor bald 50 Jahren erschien „Fünf Minuten pro Patient“ (1973, dtsch.1975) Herausgegeben von Alexander Mitscherlich in der Reihe „Literatur der Psychoanalyse“. Ein kühner Titel und ein strahlend gelbes Buch von Michael Balints 2. Ehefrau und J.S. Norell einige Jahre nach Balints Tod (1970) als „Eine Studie über Interaktionen in der Allgemeinpraxis“ bekannt.
Der Name Balint ist nicht nur Kollegen vertraut, die Erfahrungen in einer Balintgruppe machten oder machen. Nun, manchmal sind es die ersten 5 Minuten einer Begegnung mit einem Patienten, sei es am Telefon, im Erstgespräch in der Praxis, sei es in einer Sitzung, das Bedeutsame über den unbewussten zentralen Konflikt eines Patienten, einer Patientin vermitteln. Fokaltherapie meint nicht „schneller, billiger, leichter“ und in dem Seminar kann der Versuch unternommen werden aus ersten Begegnungen im Rahmen der probatorischen Sitzung mit einem Patienten einen Fokus im Rahmen einer Probedeutung zu formulieren.
Termine:
Montag, 02.05., 09.05., 16.05., 23.05., 30.05.2022
Zeit: 20:30 – 22:00 Uhr
Teilnehmer/-begrenzung:
offen für Aus- und WeiterbildungsteilnehmerInnen des IPP, HIT und HIP, begrenzt auf 10 bzw. 15 TeilnehmerInnen
Literatur:
Vorschläge von Teilnehmern sind erwünscht.
Balint M. (1972) Fokaltherapie, Frankfurt, Suhrkamp
Klüwer, R (1995) Studien zur Fokalherapie, Frankfurt, Suhrkamp
Klüwer, R. (2005) Erweiterte Studien zur Fokaltherapie , Psychosozial Verlag
Lachauer, R .(1992) Der Fokus in der Psychotherapie, München, Pfeiffer
Loch, W. (1972) Über therapeutische Voraussetzungen einer psychoanalytischen Kurztherapie. In : Ders.: Zur Theorie, Technik u. Therapie der Pschoanalyse.Frankfurt/M. Fischer
Sandler, J. (1976) Gegenübertragung und Bereitschaft zur Rollenübernahme. Psyche 30, 297-305
Anmeldung und Organisation:
Bitte Anmeldung bei der Dozentin per Mail: renate.kremer@t-online.de
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Georges-P. Cabot und Philine Freudenberg
Deutungsoptionen in analytischen u. tiefenpsycholog. Psychotherapien Teil II
Präsenz- oder OnlineseminarIm ersten Teil des Seminars haben wir uns zunächst von Freud ausgehend mit einem historischen Überblick zur Deutung, vor allem auch mit älteren Artikeln, diesem Thema genähert. In der bestehenden Pluralität analytischer Schulen werden wir im zweiten Teil in einem Wechsel aus zusammenfassenden Monographien, weiteren Originalartikeln und auch aus dem Blickwinkel verschiedener psychoanalytischer Schulen versuchen, die Thematik weiter zu vertiefen. Aus der Erfahrung des ersten Seminarteils wird es sich als sinnvoll erweisen, dies kasuistisch zu ergänzen. Sicherlich sinnvoll ist dabei das Herausarbeiten des Unterschieds der Handhabung der Deutung im analytischen und im tiefenpsychologisch fundierten Setting. Das erste Referat werden die Dozenten übernehmen, die übrigen werden am ersten Abend unter den Seminarteilnehmern verteilt und sind für die nachfolgenden Termine vorzubereiten.
Termine:
Donnerstag: 28.04., 12.05., 19.05., 02.06., 07.07.2022
Zeit: 20.30 – 22.00 Uhr
Teilnehmer:
Für fortgeschrittene Aus- und Weiterbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer des IPP, des HIT und des HIP, die bereits Ausbildungsbehandlungen durchführen
Literatur:
Racker, H. (1997). Übertragung und Gegenübertragung, Studien zur psychoanalytischen Technik, Ernst Reinhardt Verlag München. S. 43-54., S. 209-217.
Steiner, J. (1993). Probleme der psychoanalytischen Technik: Patientenzentrierte und analytikerzentrierte Deutungen In: J. Steiner: Orte des seelischen Rückzugs. Pathologische Organisationen bei psychotischen, neurotischen und Borderline-Patienten. Stuttgart: Klett-Cotta. S.191-211.
Mertens, W. (1993) Deutung und Rekonstruktion. In: W. Mertens: Einführung in die psychoanalytische Therapie Band 2. Stuttgart: Kohlhammer. S. 88-146Tuckett, D. (2020). Übertragung und Übertragungsdeutung neu betrachtet. In: Münch, K. (Hg), Internationale Psychoanalyse, Bd. 15. Einklang und Vielstimmigkeit. Psychosozial-Verlag 251-287.Will, H. (2016). Ungesättigte und gesättigte Deutung. Psyche – Z. Psychoanal, 70, 2-23.
Anmeldung: Anmeldungen bitte per Mail an die Dozenten: Philine@Freudenberg-psychotherapie.de oder praxiscabot@gmail.com
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Sabine Ameskamp / Sabine v. Falkenhausen-Leube
Präsenzseminar/Online-Seminar
Erstinterviewseminar für Anfänger und Fortgeschrittene
Wir werden mit Erstinterviews der Teilnehmenden arbeiten, die wir ermutigen, zu versuchen, eine Haltung ohne „memory, desire and understanding“ (Bion) einzunehmen. Lassen Sie sich von der Entfaltung der Erstinterviews überraschen! Im Erstinterview kann sich die Problematik des Patienten bereits entfalten, wie das Muster eines Fraktals. Wenn der Analytiker sich darauf einlässt, kann er – evtl. erst im Nachgang verstehend – Wesentliches über seinen Patienten erfahren. Wir wollen diesen Möglichkeiten Raum geben und ihnen nachspüren. Anschließend werden wir gemeinsam einüben, psycho-dynamische Hypothesen zu erstellen. Die Teilnehmenden sollten bereit sein, eigenes Material mitzubringen. Zum ersten Termin wünschen wir uns, dass Jede/r die ersten 10 Sekunden einer Erstbegegnung intensiv wahrzunehmen versucht und anschließend aufschreibt.
Termine: Mittwoch, 27.04., 11.05., 18.05., 22.06., 29.06. 2022
Zeit: 20:30 – 22:00 Uhr
TeilnehmerInnen: IPP, HIT, HIP
Literatur:
Hermann Argelander: Das Erstinterview in der Psychotherapie
Anita Eckstaedt: Die Kunst des Anfangs
Thomas Ogden: Das psychoanalytische Erstgespräch. In „frühe Formen des Erlebens“ Psychosozial Verlag, 2006
Weitere Literatur nach den Wünschen der Teilnehmer vor Ort bei Bedarf
Anmeldung:
Anmeldung bitte per Mail an:
sabineameskamp@gmx.de oder Svfalkenhausen@t-online.de
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Achim Kriebel und Rüdiger Weis
„Loslassen!?“ Teil 2: (Un-)Endlichkeiten Präsenz-/Online-Seminar
Erfahrungen von Be- und Entgrenzungen, von Verbundenheit und Getrenntsein sind im Lebenszyklus ubiquitär, unvermeidbar und entwicklungsnotwendig. Der Umgang mit diesen Polaritäten und Dynamiken konfrontiert uns mit eigenen Erfahrungen und Ängsten und ist von erheblicher Bedeutung für therapeutische Fortschritte oder Stagnationen. Ausgehend von Überlegungen zur Entstehung depressiver Zustände und zur zeitlichen Dimension psychoanalytisch begründeter Therapien (kurzer Rekurs zum Vorsemester) beschäftigen wir uns mit diesem existenziellen Spannungsfeld unter behandlungs- technischen, entwicklungspsychologischen, gesellschaftlich-kulturellen und persönlichen Aspekten. Eigene Beiträge und Ideen der Teilnehmer*innen sind willkommen und können am Auftaktabend koordiniert werden.
Termine: Freitag, 24.06.2022 Samstag, 30.07.2022
Zeit: Fr. 18.30 – 22.00 Uhr, Sa. 09.30 – 15 Uhr
Teilnehmerzahl: begrenzt entsprechend den Rahmenbedingungen für Präsenzveranstaltungen zum Seminarzeitpunkt oder als Online-Veranstaltung. Für Aus- und Weiterbildungsteilnehmer*innen des IPP (auch modulare Weiterbildung) und sowie des HIT und HIP. Neue Seminarteilnehmer*innen sind willkommen!
Literatur:
Buchholz MB (1999) Einheit oder Trennung – Über einige Grundlinien psychoanalytischer Theorie. In: Schlösser AM & Höhfeld K (Hg) Trennungen. Gießen: Psychosozial
Grieser J (2019) Der Tod in der psychischen Entwicklung. Forum der Psychoanalyse, 35, 117-135
Küchenhoff J (1999) Verlorenes Objekt, Trennung und Anerkennung. In: Schlösser AM & Höhfeld K (Hg) Trennungen. Gießen: Psychosozial
Rohde-Dachser C. (2018) Jenseits der Zeit. Berührungen der Psychoanalyse mit dem Unendlichen. In: Unruh B et al (Hg) Rebellion gegen die Endlichkeit. Gießen, Psychosozial
Rohde-Dachser C (2009) Todestrieb, Gottesvorstellungen und der Wunsch nach Unsterblichkeit. Psyche, 63, 973-998
Safranski R (2021) Einzeln sein. Eine philosophische Herausforderung. München: Hanser
Schleu A & Thorwarth J (2018) Zeitlosigkeit als Verführung. In: Unruh B et al. (Hg) Rebellion gegen die Endlichkeit. Gießen, Psychosozial
Schrader C (2018) „Aber ich hab doch noch so viele Träume!“- Formen der Rebellion gegen Begrenzung und Tod im Alter. In: Unruh B et al (Hg) Rebellion gegen die Endlichkeit. Gießen, Psychosozial
Teising M (2018) Illusion der Unendlichkeit und Anerkennung der „Restlaufzeit“. In: Unruh B et al (Hg) Rebellion gegen die Endlichkeit. Gießen, Psychosozial
Anmeldung bis spätestens Ende Mai 2022 bei den Dozenten erbeten. Danach erhalten die Teilnehmer*innen ein aktualisiertes Programm mit Literaturliste zugeschickt: achimkriebel@t-online.de, ruediger.weis123@t-online.de
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Lily Gramatikov
Weiblichkeit im (feministischen) psychoanalytischen Diskurs – Textseminar Teil 1 Präsenz-/Online-Seminar
Freuds Weiblichkeitsentwurf gilt als patriarchal, veraltet und überholt. Seitdem ist zum Thema viel nachgedacht und geschrieben worden. Im Seminar sollen – der historischen Auseinandersetzung folgend – Texte von psychoanalytischen Autorinnen gelesen werden, die nach Alternativen zum theoretischen Mainstream ihrer Schaffensperiode such(t)en. Inhaltlich werden Aspekte der weiblichen Entwicklung, Ideen zur weiblichen Sexualität und Konzeptionen zu Queer und Gender (letzteres im Seminar Teil 2 / WS 22) besprochen und diskutiert werden. Am ersten Abend wird zunächst Freuds Konzeption Thema sein. Dafür sollten die unter Literatur für die erste Sitzung genannten Texte gelesen werden.
Termine: Freitag, 27.05.2022 Samstag 09.07.2022 und 16.07.2022,
Zeit: Fr.:20.30 – 22.00 Uhr, Sa.:10.00 Uhr – 13.30 Uhr.
TeilnehmerInnen:
IPP, HIT, HIP. Andere InteressentInnen nach Absprache.
Literatur für die erste Sitzung:
Freud S. (1920): Über die Psychogenese eines Falls von weiblicher Homosexualität. GW BD 12, S. 269–302.
Verfügbar unter: https://www.psychanalyse.lu/articles/FreudWeiblicheHomosexualitaet.pdf
Freud, S. (1924): Der Untergang des Ödipuskomplexes. GW BD 13, S. 393–402.
Verfügbar unter:
https://www.textlog.de/freud-psychoanalyse-untergang-oedipuskomplex.html
Freud S. (1925): Einige psychische Folgen des anatomischen Geschlechtsunterschieds. GW BD l4, S. 17–30.
Verfügbar unter: https://www.textlog.de/freud-psychoanalyse-psychische-folgen-geschlechtsunterschieds.html
Freud S. (1933): Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. 33. Vorlesung. Die Weiblichkeit. GW BD 15, S. 119—145.
Verfügbar unter: https://www.projekt-gutenberg.org/freud/vorles2/chap005.html
Die weitere Literaturliste wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Anmeldung:
Anmeldung bitte per Mail an: lily.gramatikov@web.de
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